Personal Thoughts After 2 Months

  Es war lange mein großer, großer Traum, fließend Französisch zu sprechen, ins Ausland zu gehen und dort ein normales Leben zu führen. W...

 
Es war lange mein großer, großer Traum, fließend Französisch zu sprechen, ins Ausland zu gehen und dort ein normales Leben zu führen. Warum dieser Reiz? Ich kann es mir bis heute nicht erklären, wenn ich danach gefragt werde. Es schien mir zu Schulzeiten immer absolut utopisch, dachte, es wäre nur eine von meinen zahlreichen Wunschvorstellungen, die immer als unerfüllt im geschlossenen Marmeladenglas ruhen müssten.

"Ja, ich hatte ein solches Glas, in das auf kleine Zettel meine großen und kleinen Sehnsüchte notiert wurden. Alle paar Monate öffnete ich es und schrieb die Geschichte zu jedem Erfüllten Wunsch auf."  

 
Hätte ich es nur mitgenommen in meine neue Heimat, könnte ich jetzt sicher ein paar mehr Zeilen schreiben. Denn ich habe eine Fremdsprache bis zu einem sehr ausgereiften Stadium gelernt und habe mich, gerade volljährig, in ein Abenteuer gestürzt. Darüber intensiv nachgedacht? Kann man nicht so definieren, ich hatte brennendes Interesse an allem, wollte Freiheit und mein Leben beginnen. Und wenn ich eine solche Angelegenheit beginne, dann mit Herzblut und Energie. So befinde ich mich nun inmitten in einer französischen Großstadt, gehe in die Uni und lebe mein Leben. Manchmal bin ich mir gar nicht bewusst, dass dies hier eigentlich ein bisschen exotisch ist. Bin ich hier zuhause? Gehöre ich hier hin? Wenn ich beginne, darüber nachzudenken, verwirren sich meine Gedanken ineinander, denn wo gehöre ich eigentlich überhaupt hin? Ist es das, diese Phase, in der man sich einen Platz in der Welt sucht? Klar, einen Wohnsitz habe ich, mein Familienzuhause auch, aber mein eigenes Zuhause ist momentan eher ein Gefühl, das sich mit Menschen verbindet. Und ich sage mir, dass das in Ordnung ist, denn anders kann ich mir sowieso nichts vorstellen. 


Was ich bereits gelernt habe? "Kulturen sind so gleich und doch so unterschiedlich"

Jedes Land und jede Stadt hat in einer bestimmten Weise ihren Rythmus, ihre Menschen und Gewohnheiten. Lyon habe ich noch nicht durchschaut. Die Menschen hier sind so verschieden und alle untereinander gemischt. Man muss sich selbst realisieren und teil dieser Masse werden. 
In der Metro bewegt man sich mäßig, nicht gemütlich, denn man schlendert ja keine Strandpromenade entlang, aber auch nicht beschäftigt gehetzt, denn in Paris sind wir hier auch nicht. Der Bus ist immer voll und wenn man sich nicht festhalten kann, hat man verloren, denn beim Fahrstil der Busfahrer wird man wie in einer Achterbahn hin- und hergeschaukelt. Die Tram ist auch immer überfüllt (ich spreche hier von einer Ölsardinensituation, an Wochentagen zu den Zeiten wenn Vorlesungen beginnen oder aufhören). Und Leihfahrräder? Man kann sie nie dann abstellen, wenn es man es dringend braucht. Also - eine Portion Geduld und Gelassenheit im Alltag! Hier sind überall Menschen, verschiedene Menschen, die eine Gemeinsamkeit erschaffen. Es ist die Kunst, sich darin einzugliedern!

Disons donc: "OUI, À LA VIE"
 
Lyon · die ersten zwei Monate

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7 Comments

  1. Liebe Darja, deine Einrichtung sieht so super schön aus! Und ich hoffe, dass es dir auch weiterhin so gut in Lyon gefällt <3

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  2. Oh, was für wahnsinnig schöne Bilder! Mir gefällt dein Deko-Stil unglaublich gut :)

    Viele liebe Grüße, Julia ☾ | www.serendipityblog.de

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  3. Super schöner Text – du kannst stolz auf dich sein! <3

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  4. Unglaublicher schöner Text und unglaublich schöne Bilder (und erst die Einrichtung)!
    Ich bewundere deinen Mut, dass du dich getraut hast, eine Sprache zu lernen und dann in ein Land zu ziehen, wo man diese spricht.
    Ich bin leider eine totale Niete was Sprachen angeht, Englisch kann ich noch sehr gut, aber dann hörte auch auf :D

    xx
    Josie / Warm Winters

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  5. Der Post ist sooo schön geworden ! <3 Ich möchte wenn die Zeit gekommen ist auch so mutig sein wie du. Mich reizt ein Studium in einer anderen Stadt auch total.. Ich habe es in den Herbstferien gewagt alleine nach Amsterdam zu fliegen und die Stadt zu erkunden und ich fand die Stadt zum Beispiel auch wundervoll.. bloß dass ich kein niederländisch kann..
    Alles Liebe, Lea von http://leachristind.blogspot.com

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  6. Wunderschöner Text.
    Mir fehlt das Leben im Ausland auch sehr.
    Ich wünsch dir noch ganz viele schöne Momente in Lyon :)

    Alles Liebe,
    Hannah

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  7. So tolle Bilder und deine Eindrücke sind sehr inspirierend! Weiterhin ganz viel Spaß und tolle Erlebnisse in deiner neuen Heimat <3
    Liebe Grüße Doro

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Danke für dein Kommentar!